Ob Schleier, Burka, Tschador , Hidschab, Mantila
oder Manton : das Tuch hatte zuerst eine
Schutzfunktion gegen die Hitze oder Kälte. Im
Altertum war für die Männer das Tragen von
wertvollen Tüchern um Ihre Taille ein Zeichen von
Reichtum; im Orient zeigte der Sultan der
auserwählten Dame seines Harems seine Gunst durch
das Tüchlein. Das bunte Kopftuch, aber auch
Schulteruch sagten etwas über den Stand der Frau
aus: Ledig, verheiratet oder verwitwet.
Vor einiger Zeit entfachte sich der Streit über das
Tragen des Kopftuches durch sein Signalwert: als
Symbol für die Religionszugehörigkeit, zu
Vorstellungen über die Moral und die
Geschlechterrolle in der Gesellschaft.
Ein so wichtiges Accessoire wird auf der
unterschiedlichsten Art und Weise im Tanz
mit-einbezogen: Mit Perlen und Goldfäden
verarbeitetes Tuch umgürtet die Hüfte(Ägypten), mit
gestickten Blumenmotiven bedeckt das Manton die
Schulter der Tänzerin, die Ihre Bewe-gungsmotive
auch aus der Stierkampfarena holt (Spanien). Der
Schleier über dem bunten Capi befestigt, verhüllt es
die Tänzerin, die scheu, kokett und gekonnt ein Lied
interpretiert und bei den musikalischen „Stops“
erstarrt (Afghanistan). In Griechenland ist aus dem
großen Schultertuch ein Taschentuch geworden, das
mit der Hand gedreht, geschwungen und wie bei einer
Zeichensprache hin und her gewedelt wird. Bunte
Kostüme aus den entsprechenden Ländern bereichern
den Auftritt.